Wie aus etwas Stinkendem etwas Wertvolles wird
Um Naturfasern für die Herstellung von Naturfaserverstärkten Kunststoffen (NFK) zu gewinnen, ist es notwendig, zunächst die Fasern aus den Pflanzen aufzuschließen. Dazu haben Forschende von LaNDER³ ein spezielles und schonendes Faseraufschlussverfahren entwickelt: Die Wasserröste, von welcher wir kürzlich berichteten. Bei diesem Verfahren entstehen Abwässer, welche sehr unangenehm riechende und zunächst scheinbar kaum verwertbare organische Säuren enthalten.
Ein anderes Forschungsteam von LaNDER³ entwickelt nun im Explorativprojekt II (Stofftrennverfahren für wässrige Stoffströme nach Faseraufschluss) energieschonende Verfahren, um genau diese Säuren verwertbar zu machen. Zum Beispiel für die Erzeugung von Biogas oder anderer Wertstoffe. Auch eine Verarbeitung der Säuren zu Duft- und Aromastoffen oder auch Biokunststoffen ist denkbar und wird im Explorativprojekt II untersucht.
Für die Nutzbarmachung der Säuren separieren die Forschenden diese zunächst mittels verschiedener Trennmaterialien aus dem Nebenprodukt der Wasserröste heraus und untersuchen anschließend deren Verwertbarkeit sowie Wirtschaftlichkeit.
Und auch das Wasser, welches nach der Abtrennung zurückbleibt, wird von den Mitarbeitenden aufbereitet und wieder in den Kreislauf der Forschung an Naturfasern zurückgeführt.
Wie alle Forschungsschwerpunkte von LaNDER³ verfolgt auch das Explorativprojekt II die Vision, möglichst alle bei der Produktion und Abfallbehandlung von NFK anfallenden Nebenprodukte zu verwerten. Ganz im Sinne einer Kreislaufwirtschaft.