Besuch von Prof. Dr. Schmidt an der Zaporizhzhia National University (ZNU) in der Ukraine
Am 22. April 2025 traf sich Prof. Dr. Matthias Schmidt unter herausfordernden Bedingungen mit Vertreterinnen der Zaporizhzhia National University in der Ukraine.
Saporischschja liegt nur 35 Kilometer von der aktuellen Frontlinie entfernt und wird regelmäßig von Raketen- und Drohnenangriffen heimgesucht. Trotz dieser Umstände konnte ein Arbeitstreffen stattfinden. Prof. Dr. Schmidt wurde von der Institutsleiterin, Prof. Dr. Nataliia Shevchenko, Leiterin des Department für Psychologie und Professorin für Psychologie, sowie von Natalya Mosol, Associate Professor am Department of Psychology und Deputy Dean for International Affairs, empfangen. Die Zaporizhzhia National University ist bereits in verschiedenen internationalen Programmen aktiv, unter anderem im Erasmus-Programm. Der internationale Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern war ebenfalls ein zentrales Thema des Treffens.
Neben den Gesprächen an der Universität fanden auch Treffen mit verschiedenen Akteuren der Oblastverwaltung der Region statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche konkrete und wirksame Unterstützung die Menschen vor Ort dringend benötigen. Das Department für Psychologie der Zaporizhzhia National University konzentriert sich derzeit besonders auf die Stärkung der Resilienz (psychischer Widerstandskraft) von Menschen im Rettungseinsatz – darunter Polizei, Feuerwehr und Krankenhauspersonal. Fast jede Familie in der Region hat bereits ein Mitglied im Krieg verloren oder kennt persönlich jemanden, der an der Front gefallen ist. In vielen Städten der Ukraine wird öffentlich der gefallenen Soldatinnen und Soldaten gedacht, um gemeinsames Trauern zu ermöglichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Prof. Dr. Schmidt arbeitet derzeit gemeinsam mit der Brandenburgischen Technischen Universität und der Zaporizhzhia National University an der Realisierung eines gemeinsamen Forschungsvorhabens. Dieses Projekt soll den Kolleginnen und Kollegen vor Ort Hoffnung geben und eine Perspektive aufzeigen. Allerdings ist realistisch anzunehmen, dass erst ein stabiler Frieden eine nachhaltige und tragfähige Kooperation vollständig ermöglichen wird.
Dieses persönliche Zusammentreffen ist ein Zeichen der Verbundenheit, der Hoffnung und des Engagements für eine friedliche und solidarische Zukunft. Prof. Dr. Schmidt ist bereits seit 2017 aktiv in der Ukraine tätig. Ab 2019 hatte er eine Dozentenstelle an der Odesa National Polytechnic University inne. Seit dieser Zeit arbeitet er eng mit verschiedenen Wirtschaftsverbänden und der deutschen AHK zusammen, insbesondere im Bereich Forschungstransfer und beim internationalen Austausch von Fachkräften.